Extravaganz der Extraklasse – 5 außergewöhnliche Hotels in Europa

Extravaganz der Extraklasse – 5 außergewöhnliche Hotels in Europa

Lauschiges Kaminfeuer, aufgeregte Farbwelten, eisige Nächte auf Rentieren oder doch lieber eine Zeitreise in die 1920er? Schon längst ist nicht mehr nur der Urlaubsort, sondern auch der Platz zum Übernachten ein Erlebnis für Reiselustige. Um außergewöhnliche Nächte zu erleben, müsst ihr gar nicht so weit fahren. In Europa finden sich unzählige besonderer Hotels. Sie werden euch mit ihren ausgefallenen Ideen überraschen. Ein paar ausgewählte Schmuckstücke werden hier für euch vorgestellt und wahrscheinlich für die ein oder andere Verblüffung sorgen.

Designhotel Laurichhof in Deutschland

Suite: Blueberry Fields
Quelle: Designhotel Laurichhof, Architektur/Innenarchitektur: Seidel+Architekten, Bildrechte: www.seidelstudios.de

Das Hotel in der traditionsreichen Ferienlandschaft der Sächsischen Schweiz sticht hier hervor wie ein bunter Hund. Im wahrsten Sinne des Wortes: mit 27 jeweils unterschiedlich designten Suiten kommt sowohl der moderne, der romantische, aber auch klassische Designliebhaber auf seine Kosten. Die Räume sind bis ins kleinste Detail liebevoll an den jeweiligen Stil angepasst. Doch das ist nicht alles, was euch als Gäste dort erwartet. Jeder Raum ist gleichzeitig auch ein Showroom mit komplett ausgestatteter Küche, aus dem alles, was ihr in der Zeit eures Aufenthalts liebgewonnen habt, erworben werden kann. Dadurch bieten euch die Designer des Hotels Anette Katrin Seidel und ihr Sohn Franz Philip Seidel die Möglichkeit, das ins Herz geschlossene Design in die eigenen vier Wände mitzunehmen.

Suite: Waldmannsheim
Quelle: Designhotel Laurichhof, Architektur/Innenarchitektur: Seidel+Architekten, Bildrechte: www.seidelstudios.de

Außerdem gibt es die Möglichkeit, dass ihr entweder für euch selbst kocht oder Essen mit dazubucht. Eine Erlebnissauna bietet zusätzlich die Möglichkeit zur vollen Entspannung. Auch die Umgebung des Designhotels ist nicht zu verachten. Die naheliegende Sächsische Schweiz lädt zum Naturgenießen ein und auch die historische Altstadt mit dem Canalettoblick ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Für eine Nacht in einem der schönen Suiten zahlt ihr pro Raum zwischen 90 und 260 Euro. Jetzt müsst ihr euch nur noch zwischen Wolke 7, Mogli und Marrakesch entscheiden. Eins steht auf jeden Fall fest: das Hotel ist unglaublich vielseitig, ebenso wie seine Gäste.

Laurichhof Pirna

Im Glasiglu übernachten in Finnland

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Zurück ins Lappland, diesmal aber in Finnland, bietet sich euch neben dem einzigartigen Icehotel noch die Möglichkeit, eine Nacht in einem Iglu zu verbringen und gleichzeitig den Nachthimmel betrachten zu können. Wie das geht? Im Kakslauttanen Arctic Resort 250 km oberhalb des Polarkreises reiht sich Iglu an Iglu, bloß eben nicht aus Schnee, sondern aus Glas. Gelegen sind diese am Rande der finnischen Einöde, einen Katzensprung von einem der größten Nationalparks Finnlands entfernt. Seit Jahrhunderten ist die ganze Umgebung von der Samebevölkerung bewohnt. Die Samen sind die Ureinwohner Lapplands, die einst dem samojedischen Stamm aus dem Osten angehörten. Die Rentierzüchtung zählte zu einer ihrer Haupteinkünfte.

So ist es auch heute noch möglich, durch die Schneelandschaft in einem Schlitten gezogen von Rentieren zu sausen. Die gesamte Natur gehört zu einer der unberührtesten Gegenden der Welt, die Urlaubern einen kalten Winter und angenehm warmen Sommer verspricht. Zwischen Ende August und April ist außerdem die Zeit der Nordlichter, die besonders gut in einem der Glasiglus beobachtet werden können. Aber nicht nur zwischen diesen könnt ihr wählen. Wer den Charme einer aus Kiefernholz gebauten Hütte zusammen mit dem Sternenhimmel genießen möchte, der kann sich für das Kelo-Glasiglu entscheiden, das beides miteinander vereint. Alternativ kann auch in normalen Blockhütten, Iglus aus Schnee, oder Goldgräberhütten. Da Finnland und das Saunieren untrennbar miteinander verbunden sind, befindet sich in jeder Hütte eine eigene Sauna, in der ihr zusätzliche Entspannung genießen könnt. Für eine Nacht in der Hütte zahlt ihr zwischen 178 und 1.000 Euro. Das Nächtigen im Glasiglu kostet ab 550 Euro aufwärts. Neben Rauchsaunas und Eisschwimmen bietet das Arctic Resort außerdem Restaurants, in denen ihr kulinarisch versorgt werdet.

Glasiglus Kakslauttanen

Edel, edler, The Beaumont in London

Wer besondere Extraklasse will, den zieht es wahrscheinlich ins Beaumont Hotel nach London. Im Herzen von Mayfair sitzt das 2014 eröffnete stilvolle 5-Sterne Hotel in einem historischen Gebäude von 1926. In ihm finden sich insgesamt 50 Räume und 22 Suiten und Studios, die vom Stil der großen Hotels aus den 1920er inspiriert sind. Möbel, Farben und auch die Bilder an der Wand versetzen euch zurück in vergangene Zeiten. Man möchte am liebsten so wie bei Audrey Hepburn seine Zigarettenspitze auspacken und Frühstück bei Tiffany´s bestellen.

Le Magritte Bar. Photo ZACandZAC. © Beaumont Hotel

Besuchen solltet ihr dazu auf jeden Fall den glamourösen Colony Grill Room für die typische Londoner Küche oder die Le Magritte Bar, um im amerikanischen Stil Cocktails und Snacks serviert zu bekommen. Eine weitere Besonderheit stellt der vom britischen Bildhauer Antony Gormley designte Raum des Hotels da. Er ist als eine öffentliche Skulptur gestaltet und sieht von der Außenseite des Hotels wie ein modernes und bizarres Kunstwerk aus. Selbstverständlich könnt ihr den besonderen Raum auch buchen und darin nächtigen. Für eine Nacht im Beaumont, ob Suite, Studio oder normaler Raum müsst ihr allerdings mit circa 1.000 Euro aufwärts rechnen.

Seitenansicht Gormley Room. Photo ZACandZAC. © Beaumont Hotel

Natürlich hat The Beaumont für euch auch einen Spa-Bereich, ein Fitnessstudio und einen Salon für private Events anzubieten. Was ebenso nicht fehlen darf in London: Im Gatsby Raum könnt ihr um vier zur berühmten Tea Time einen Londoner Tee schlürfen. Erst 2021 wurde das Hotel unter der Leitung des berühmten New Yorker Designers Thierry Despont einer Renovierung unterzogen, sodass eine Lounge und eine neue Terrasse im Freien für euch bereitstehen. The Beaumont ist zurzeit im Privatbesitz und wird unabhängig geführt.

The Beaumont Hotel in London

Fantasywelt in Belgien: La Balade des Gnomes

Vom Eis direkt ins Traumreich: Das wörtlich übersetzte Hotel „Der Spaziergang der Zwerge“ in Belgien bietet euch zehn unterschiedlich thematisch gestaltete Zimmer. Das Besondere: alle Einrichtung ist durch Märchen oder Fantasy-Geschichten inspiriert und gleicht einer Filmkulisse. Ursprünglich entstanden ist das Hotel aus einem kleinen Restaurant mit dem Namen „Der Wasserspeier“, das in einem alten Wohnhaus voller Geheimnisse und Charme untergebracht war.

Kleine Sternlichter an der Decke, schräge Masken an der Wand, höhlenartige verschlungene Räume: Wer es heimelig und einzigartig mag, kommt hier auf seine Kosten. Alle Räume sind vorrangig mit Holz gebaut, was jedem Zimmer ein noch gemütlicheres Ambiente verleiht. Der Besitzer und gleichzeitig Designer Dominique Noël vereint in seinen Zimmern lokale Materialien, Farben und Texturen mit Inspirationen aus Nepal, Zentral- und Nordafrika.

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Auch die Namen laden zu einer märchenhaften Reise ein: „Eine Hütte im Wald“, „Bei Vollmond“ und „Die Legende der Trolle“ sind nur einige Beispiele. Eine besondere Attraktion ist dabei das Trojanische Pferd, das tatsächlich äußerlich dem hölzernen Pferd aus der griechischen Mythologie nachempfunden wurde. Heute beherbergt es allerdings keine Krieger, sondern nur friedliebende Gäste. Ihr könnt darin maximal als zwei Erwachsene mit 2 Kindern nächtigen. So wie in einigen anderen Zimmern findet sich auch hier ein kleiner Whirlpool, in dem ihr euch wohlfühlen könnt.

Die Preise für die Räume des Hotels bewegen sich zwischen 130 und maximal 265 Euro. Rundum das „La Balade des Gnomes“ finden sich mehrere Ruinen, Naturerlebnisparks, Höhlen, Labyrinthe, Museen und unglaublich viel sehenswerte Natur. Im Winter bieten sich auch unterschiedlichste Skirouten und sonstige Aktivitäten im Schnee an.

La Balade des Gnomes

Eisig schlafen im Icehotel in Schweden

Wer es etwas kühler mag, aber trotzdem die Designvielfalt nicht missen möchte, für den ist das Icehotel in Schweden genau das Richtige. Schon seit 1989 existiert das besondere Hotel im schwedischen Lappland, genauer im kleinen Dorf Jukkasjärvi. Wie der Name schon verrät, ist es euch hier tatsächlich möglich, in einem Raum aus Eis zu übernachten. Wem das nicht schon besonders genug ist, den wird dieser Fakt vielleicht ins Staunen bringen: Ein Teil des Icehotels wird jeden Winter aufs Neue von unterschiedlichen Künstlern designt. Sobald der naheliegende Fluss Torne zufriert, arbeiten über 500 Designer aus aller Welt ungefähr sechs Wochen daran, aus dessen Eis wunderschöne Meisterwerke für euch als Gäste zu bauen. Sobald dann im Frühling die ersten Sonnenstrahlen kommen, schmelzen die Räume wieder und das Wasser fließt zurück ins Flussbett.

ICEBAR Jukkasjärvi. Design: „Tribute“ by Elin Julin, Marinus Vroom and Jens Thoms Ivarsson. Photo: Asaf Kliger, © ICEHOTEL

Wer die lauschige Umgebung und Natur Schwedens lieber im Sommer genießen möchte, findet trotzdem ein kaltes Bett. Im Icehotel 365 werden das ganze Jahr über mithilfe von Solarenergie Räume aus Eis angeboten. In diesem Teil liegt auch die bekannte Icebar, in der sogar die Gläser, aus denen ihr eure Cocktails schlürfen könnt, aus Eis gemacht sind. Ein Besuch im kühlen Bett ist nicht als Unterkunft für mehrere Tage konzipiert, sondern eine Art Event mit Dinner, morgiger Sauna und einer Führung durch die anderen Zimmer. Trotz Eis ist natürlich dafür gesorgt, dass euch nachts nicht kalt wird. Hochwertige Matratzen, darüber Rentierfelle und Thermoschlafsäcke lassen die -5 bis -8 Grad Celsius im Raum gut aushalten.

Art Suite 365 Living with Angels. Design Benny Ekman. Photo Asaf Kliger. © ICEHOTEL

Wer eine Nacht im Eis verbringen möchte, muss allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen. Zwischen rund 700 und 1.000 Euro pro Nacht müsst ihr als Gäste bezahlen. Aber auch für Warmschläfer findet sich im Icehotel ein Plätzchen. Traditionelle Hotelräume bieten alles, was ein 4 Sterne Hotel sonst hergeben würde. Rund um das Icehotel finden sich außerdem zu jeder Jahreszeit abwechslungsreiche Aktivitäten. So könnt ihr eine Fahrt im Hunde- oder Pferdeschlitten unternehmen, euch selbst eine Eisskulptur kreieren oder Nordlichter bestaunen. Letztere sind übrigens immer zwischen Anfang September bis Ende März in Schweden zu beobachten.

Icehotel Schweden

Unser Fazit zur Hotellandschaft in Europa

Eins ist sicher: Langweilig wird euch auf der Suche nach außergewöhnlichen Hotels garantiert nie. Designer und kreative Köpfe scheinen sich immer wieder neue, verblüffende Ideen einfallen zu lassen, mit denen sie euch eine unvergessliche Nacht bescheren können. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei: luxuriös, rustikal, verwunschen oder extravagant. Dabei ist es genial, dass Kunst und Kreativität einen Raum findet zur Entfaltung und für uns als Gäste gleichzeitig ein einzigartiges Erlebnis geschaffen wird. Was allerdings auffällt: gutes Design hat seinen Preis, berechtigterweise. Für viele der besonderen Übernachtungsorte muss tief in die Tasche gegriffen werden. Dafür bietet sich euch aber auch gleichzeitig ein Erlebnis, dass ihr so schnell sicher nicht vergessen werdet.

Titelbild: Ceremony Hall Hikari | Artists Natsuko Saito & Shingo Saito | Photo Asaf Kliger | © ICEHOTEL

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